Angst vor dem Scheitern

Veröffentlicht von Frank Arnold am

“I’ve missed more than 9000 shots in my career. I’ve lost almost 300 games. 26 times, I’ve been trusted to take the game winning shot and missed. I’ve failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed.”

Die Worte sind von Michael Jordan. In der NBA gilt er bis heute als der grösste Spieler der Geschichte, auch wenn LeBron James seit Februar 2023 die All-Zeit-Liste der meisten erzielten Punkte anführt. In den 80er und 90er Jahren spielte Michael Jordan in der NBA, und während seiner gesamten Karriere war er eine dominierende Kraft auf dem Platz. Wenn es darum ging zu punkten, war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere absolut unaufhaltsam. Auf magische Weise schien es, als könne sich sein gesamtes Team darauf verlassen, dass er dem Team im entscheidenden Moment zum Sieg verhelfen würde. Michael Jordan selbst war der Meinung, dass sein Geheimnis zum Erfolg darin lag, dass er keine Angst hatte zu scheitern.

In unserer westlichen Welt ist alles organisiert und optimiert. Wir nutzen Aufzüge, Autos, Kühlschränke und Computer, und die Angst um das unmittelbare Überleben ist in Umfragen in Deutschland nicht unter den Top-10 zu finden. Verbrechen, Krankheiten und Katastrophen, die unser Leben bedrohen, sind seltener als je zu vor.

Vor was aber haben viele Angst?

Vor dem Scheitern.

Die Angst, «nicht dazu zu gehören», wird im Marketing systematisch genutzt. Ausbildungssysteme arbeiten mit dem Druck, die aus der Beschämung resultiert, Ausbildungsziele nicht zu erreichen, und in Unternehmen werden immer noch «Besten-Listen» von Verkäufern, Aussendienst- und Service-Mitarbeitern geführt, die alle anderen, die nicht an der Spitze sind, mit Scharm erfüllen sollen. Nein, natürlich nicht beschämen sollen: Es soll die anderen «motivieren», wobei völlig übersehen wird, dass diese Listen, jede Art von Teamgeist untergraben.

© Romolo_Tavani/shutterstock.com

Das Problem ist nicht das Scheitern. Das Versagen selbst ist fast nie so schlimm wie wir denken, dass es sein wird. Das Problem ist unsere Angst vor dem Scheitern, nicht das Scheitern selbst.

Es ist die Angst, die uns lähmt, die verhindert, dass wir Risiken eingehen, dass wir Verantwortung übernehmen und dass wir Führung beanspruchen. Ohne Not, aber vor dem Hintergrund unserer inneren Stimme, geben wir Freiheit ab, die wir nutzen könnten. Wir verzichten auf Freiheit, weil wir Angst haben, uns mit unserer Angst auseinanderzusetzen. Und genau da liegt das Problem.

Ohne dass wir es merken, begrenzt uns diese Angst in unserer eigenen Freiheit. Wer den Mut aufbringt, die Angst als Teil des Prozesses, als Teil der Herausforderung und Aufgabe anzusehen, hat den grössten Schritt gemacht. Diese Akzeptanz bringt uns ins Handeln, weil wir wissen, dass die Angst dazugehört und kein Grund zum Aufhören ist oder schlimmer noch, nicht einmal zu beginnen.

Zum Gipfel eines Berges gelangst du nur mit Anstrengung. Eine Fremdsprache erlernst du nur mit Fleiss. Und nennenswerte Erfolge erlangst du nur, wenn du bereit bist, die Angst zu akzeptieren, dass du Scheitern kannst.

Angst zu scheitern, darf nicht verhindern, dass wir unsere Freiheit nutzen, um zu entdecken, wie gut wir sein können.

Insights für unternehmerischen Erfolg:

  • Angst versus Freiheit – kannst du etwas tauschen? 
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Dr. Frank Arnold 

Bestsellerautor, Redner und Berater für Strategie und Veränderungsprozesse. 

Mit „Leadership Journey – Impulse für unternehmerischen Erfolg“ unterstützt er Unternehmer, Geschäftsführer und Führungskräfte sich selbst und ihre Unternehmen erfolgreich zu entwickeln.